Camino Santiago

Unterwegs nach Santiago de Compostela

Castrojeriz

Ich sitze gerade auf der Plaza Mayor von Castrojeriz. Verglichen mit Hornillos del Camino ist das hier eine echte Grossstadt, es hat immerhin fast 1000 Einwohner. Es ist Siesta, die Plaza ist menschenleer, wenn man von den zwei Bauarbeitern und den gelegentlich vorbeiziehenden Pilgern absieht.

Der Ort wirkt ähnlich wie Hornillos ausgestorben im wahrsten Sinne des Wortes: viele Häuser sind unbewohnt und verfallen langsam. Früher sah das hier anders aus: es gab mal neun Kirchen und sieben Pilgerhospitäler…

Über dem Ort thront eine Burgruine weithin sichtbar auf einem Hügel.

Nach einer recht lauten Nacht (Schlafsaal mit Schnarchern) war bereits um 5:45 Tagwacht, d.H. die ersten Mitpilger fingen an ihre Rucksäcke zu durchwühlen. An schlafen war jetzt sowieso nicht mehr zu denken, also stand ich auch auf und half beim Krachmachen 😉

Das frühe Aufstehen hat aber auch seine Vorteile, man hat den Waschraum noch fast für sich alleine. Refugio’s sind sowieso nichts für Langschläfer: spätestens um 8:00 wird man vor die Tür gesetzt.

Der heutige Weg führte wieder durch die unendlichen Felder der Tierra de Campos.


Ein echtes Frühstück gab es dann nach 10 km an der ersten Bar am Wege.

Das Wetter war gut, wolkig mit sonnigen Passagen, allerdings ist es sehr kühl und unangenehm windig. Durch die tiefen Temperaturen war die Etappe ziehmlich leicht, im Sommer bei 40 C sieht das sicherlich anders aus.

Die ganze Gegend hier ist ziehmlich abgeschieden und einsam. Die Planung der Etappen wird daher hauptsächlich dadurch beeinflusst welche Infrastruktur der Zielort bietet. Heute währe ich gerne etwas weiter gegangen, der nächste Ort ist von Castrojeriz dann aber gut 10 km entfernt. Insgesamt 30 km wollte ich meinen Füssen aber nicht zumuten.

Hier der weite Blick in die Meseta:

Tag 14: Hornillos del Camino nach Castrojeriz (21 km)