Camino Santiago

Unterwegs nach Santiago de Compostela

Portomarín

Heute gab es noch mal eine kurze Etappe. Ich wollte unbedingt wieder einen Nachmittag in Portomarín verbringen und bis dahin sind es von Sarria nur 25km, also hatte ich viel Zeit unterwegs 😀.

Kurz nach Sarria hatte ich ein unschönes Erlebnis. Auf der Suche nach einer Stempelmöglichkeit für das Credencial bin ich in einem Souvenirladen für Touristen gelandet. Das vor dem Laden eine grosse Gruppe stand, denen ihr Guide gerade erklärte was es mit dem Camino so auf sich hat, hätte mir eigentlich Warnung genug sein sollen 😉. Na ja, ich gehe in den Laden und frage nach dem Sello, es entwickelt sich ein mehrminütiges Verkaufsgespräch, ob ich nicht ein Souvenir kaufen wolle. Ich bleibe standhaft „Sólo un sello“ worauf mich der Verkäufer irgendwann angrinst und sagt, er habe keine Stempel, obwohl der Stempel direkt neben der Kasse stand… Schade, dass für manche hier die Pilger nur eine Geldquelle sind.

Im Nachhinein kann ich darüber nur schmunzeln, wenn die Kuh genug gemolken wurde wird das Pendel umschlagen (Stichwort Overtourism) und dann sind solche Läden als erste weg 😅😅😅

Meinen Stempel habe ich dann in der nächsten Albuerge bekommen 👍😀

Heute am Sonntag war entsprechend viel Betrieb auf dem Camino. Ich dachte eigentlich der grosse run wäre am Samstag, der Sonntag scheint aber auch ein beliebter Starttag zu sein.

Die Etappe bin ich mehrheitlich dem Eurovelo 3 gefolgt, der auf wenig befahrenen Nebenstrassen durch die schöne Landschaft führt. Ich glaube, wenn ich hier noch mal laufen würde, würde ich dies Route wählen. Sie ist schön, nicht wesentlich länger und man ist abseits der Masse unterwegs.

Rein nach Portomarín geht es dann über eine Brücke die den aufgestauten Rio Minõ überspannt.

Ich erinnere mich noch gut, beim letzten mal in Juni mit 35° nimmt sie scheinbar kein Ende und zum Schluss kommt dann auch noch „die“ Treppe, die in den Ort führt 😉.

In Portomarín ist besonders die Kirche bemerkenswert. Sie ist alt und gleichzeitig neu. Als der Rio Miño aufgestaut wurde ging das alte Portomarín unter. Der Ort wurde weiter oberhalb neu aufgebaut. Die Kirche wurde dabei Stein um Stein an ihren heutigen Ort versetzt. Auf manchen Steinen sind noch immer die Nummern dieses Umzugs zu erkennen.

In Portomarín wird auch die leckere Tarta Ancano gebacken (…ist eigentlich eine Tarta Santiago, darf aber nicht so heissen). Die Tarta in ihrer blauen Schachtel ist on ganz Spanien erhältlich. Jedes mal wenn ich in Spanien bin bringe ich mir welche mit nach Hause. Heute konnte ich mir eine direkt an der Quelle holen 😋.

Die Karte der heutigen Etappe