Bei strahlenden Sonnenschein ging es heute auf den Weg, es war seit langem das erste Mal, dass ich „kurz“ (kurze Hose + T-Shirt) starten konnte. Der Camino führte heute durch eine sehr schöne Landschaft.
Leider macht sich die Nähe zu Santiago auch negativ bemerkbar; immer mehr „ultralight- Pilger“ sind auf dem Weg. Sie laufen mit lässig um die Hüfte geschlungener Windjacke bzw. mit Mini-Rucksäcken und treten immer in geschwätzigen Gruppen auf.
Den Transport der schweren Ausrüstung übernimmt das Begleitfahrzeug, welches auch jedes mal wenn der Camino auf eine Strasse trift mit kühlen Getränken zur Stelle ist und ggf. auch Taxi bis zum Etappenziel spielt.
Diese Pilger werden nicht in den Herbergen aufgenommen, sie schlafen wie ich in Hotels bzw. Pensionen und haben natürlich vorreserviert.
Heute hatte ich das erste Mal ein Problem bei der Suche nach einer Unterkunft. Nach einer Stunde Fussmarsch quer durch den Ort hatte ich noch immer nichts gefunden. Die Touristeninformation hat mir dann eines der letzten Zimmer im Ort vermittelt. es ist eine wahre Luxusherberge mit direktem Blick auch Hinterhof & Klimaanlage. Dusche und WC teile ich mir mit einem anderen Zimmer 🙁 Wenigstens ist es einigermassen sauber…
Ich werde für die nächsten Tage bis Santiago auch reservieren müssen auch wenn dadurch die Spontanität eingeschränkt wird. In Anbetracht meiner schlechten Spanischkenntnisse übernimmt dies zum Glück meine Frau für mich. Für morgen habe ich noch nichts gefunden, evtl. muss ich in einer Herberge übernachten.
Morgen wird mit Überschreiten der 100km-Marke die Jagd nach der Compostella eröffnet, mal sehen wie der Ansturm auf dem Camino so ist…
Tag 29: O Biduedo nach Sarria (24 km)