Camino Santiago

Unterwegs nach Santiago de Compostela

Negreira

Bevor ich heute in Richtung Fisterra gestartet bin habe ich in Santiago einen kurzen Rundgang über den Mercado de Abastos unternommen. Spanischer Markthallen sind toll, bevor ich dann übernächste Woche nach Hause fliege werde ich hier noch ein paar Einkäufe tätigen. Die Auswahl an Quesos , Jamon und Embutidos sieht sehr lecker aus.

Danach habe ich mein Velo abgeholt, das ich über Nacht im Oficina de Correos deponiert hatte, weil meine Unterkunft keinen Abstellraum hatte und ich das Velo auch nicht (…in einen Transportsack verpackt) mit aufs Zimmer nehmen durfte.

Letztendlich war es dann gegen 10:00 bis ich gestartet bin, was aber kein Problem war, da die Etappe nach Negreira nicht so lang war. Mein Weg führte über die Praza do Obradoiro wo bereits die ersten Peregrinos ankamen 🙂 und dann immer nach Westen den gelben Pfeilen nach aus Santiago heraus.

Nach dem Run der letzten Tage ab Sarria fühlt sich die Ruhe und Stille auf dem Camino nach Fisterra richtig gut an. Die Türme der Kathedrale waren noch ein paar Kilometer weit zu sehen.

Nach Santiago führt der Camino über ein paar Kilometer über schlecht befahrbare Wege, hier bin ich dann wieder auf den parallel verlaufenden Eurovelo 3 ausgewichen. Die Velo-Alternative schein vielen Einheimischen nicht bekannt zu sein, mehrere machten mich darauf aufmerksam dass ich nicht auf dem richtigen Weg sei und wollten mich zum (Fuss-) Camino zurückschicken. Die Hilfsbreitschaft der Leute vor Ort gegenüber Peregrinos beeindruckt mich jedes mal aufs Neue! 🙂

Als ich dann wieder den Camino erreicht hatte, verliess ich mich auf das Pilger-Navigationssytem: Der Weg ist gut mit Meilensteinen und gelben Pfeilen markiert, wenn man die Augen offen hält, ist er nicht zu verfehlen. 😉

Der Eurovelo und Camino hatten jetzt meist die selbe Streckenführung. Wenn Peregrinos vor mir unterwegs waren, habe ich jeweils mit einen „Buen Camino“ bemerkbar gemacht und konnte problemlos passieren. Kein Vergleich zu dem Pilgerslalom ab Sarria!

Manchmal ergaben sich aus diesen Begegnungen auch nette Gespräche, so dass ich sicherlich zwei Kilometer das Velo schiebend verbracht habe. 🙂

Insgesamt erscheine mir die Peregrinos die hier unterwegs sind deutlich entspannter, so als ob mit der Ankunft in Santiago eine Last von ihnen abgefallen ist. Eine Beobachtung, die ich auch schon auf den vorherigen Caminos gemacht habe.

Den Rio Tambre bei Ponte Maceira habe ich noch nie bei so schönen Wetter wie heute überquert:-).

Gegen Ende der Etappe dann die Herausforderung des Tages – 10% Steigung über 2 Kilometer. Toll das der Eurovelo das auch noch zur Extra-Motivation mit einem Schild ankündigt 🙂

Negreira ist ein angenehmer, überschaubarer Etappenort, der alles bietet was der Peregrino so benötigt: Unterkunft und Verpflegungsmöglichkeiten. 🙂

Ich konnte hier sogar ein sich anbahnendes Problem am Velo lösen: Die vorderen Bremsbeläge waren „runter“ so das ich sie heute ausgetauscht habe. Ersatzteile hatte ich dabei, aber nur für ein Rad. Die hinteren Beläge sind auch nicht mehr so taufrisch, im Ort gab es einen gut sortiertes Velogeschäft, in dem ich meinen Ersatzteilbestand gleich wieder ergänzen konnte 🙂

Negreira ist auch der Ort in dem ich schon 2016 über einen schönen Text gestolpert bin.

Die Etappe auf der Karte