Los ging es heute in Zamora am Denkmal für die Semana Santa.

Der Ortsrand war schnell erreicht, und dann: Die Meseta – weiter Himmel über weitem Land durch das sich der Camino unendlich dahinzieht.



Unterwegs bei Castrotorafe die Überreste einer Burg.

Und danach wieder der Camino bis zum Horizont und darüber hinaus. 😀

Kurz vor meinem Ziel ein Schäfer mit seiner Herde.

Mein Etappenort ist heute Manganeses de la Lampreana das leicht abseits der Via de la Plata liegt.
Im eigentlichen Zielort Riego del Camino habe ich keine Unterkunft gefunden weshalb ich die 4km nach Manganeses angehängt habe. Mit dem Velo ist so etwas leicht möglich, zu Fuss hätte ich es mir bei einer regulären Etappenlänge von 36km zwei mal überlegt.

Viele der alten Häuser sind hier aus gestampften Lehm gebaut.

Hier gibt es zwei Bars und einen Alimentación der aber am Nachmittag nicht offen hat. Ich habe es gerade noch vor Ladenschluss um 14:00 geschafft ein paar Getränke und Platanos zu kaufen. Die eine Bar ist ganz ok, die andere erinnert mich irgendwie an die Bar im Film „Desperado“, so von wegen „the client is always wrong“ 😅
Am Ortsrand ein Lost Place: Der alte Bahnhof.


Züge fahren hier schon lange nicht mehr.

Zum Abendessen ein leckeres Bocadillo jamon y queso 😋 in der Bar. Die Speisenauswahl in den kleinen Orten ist meistens sehr einfach: es gibt das, was es gib…

Nach dem Essen bin ich an den Dorfrand gegangen. Der plötzliche Übergang in die Weite der Meseta fasziniert mich jedes Mal aufs Neue.
In den Dörfern stehen die Häuser dicht an dicht. Es ist fast so als ob sie die gegenseitige Nähe suchen und sich vor der Weite der Meseta fürchten.
Irgendwann dann das letzte Haus und danach nichts mehr, nur noch der ferne Horizont.



Andere Abschnitte des Camino sind hart und anstrengend, die wirkliche Probe für die Peregrinos ist die Meseta mit ihrer unendlich erscheinenden Weite.
Das war bei meinen zu Fuss Caminos so und gilt auch mit dem Velo. Die Herausforderung ist weniger physischer Natur (…der Weg ist zwar lang aber Steigungen gibt es nicht) sondern mehr psychisch: Man muss sich auf die Weite und Leere einlassen. Mir ist bereits in den letzten Tagen aufgefallen, dass viele beim Laufen Musik hören, etwas was ich noch nie gemacht habe / mache – einlassen auf die Weite und den Camino eben 😀

Die Karte des Tages
