Heute bin ich mal richtig früh losgekommen, um 7:57 war ich bei strahlendem Sonnenschein auf dem Weg.

Die erste Kilometer nach Los Arcos waren fast eben, da mein Bein stellen sich gut anfühlte war ich endlich mal wieder wirklich schnell unterwegs.
Beim Laufen frage ich mich allerdings manchmal, ob ich der einzige bin der seine ganzen Sachen selber trägt. Viele sind hier nur mit kleinen Tagesrucksack unterwegs und selbst der sieht nicht voll aus. Entweder die haben wirklich nur die Sachen die sie gerade angezogen haben dabei oder sie haben einen Transportservice. Ich tippe eher auf die zweite Variante. Damit keine Missverständnisse aufkommen: ich rede hier nicht von den alten, schwachen und gebrechlichen Pilgern, viele sind in meiner Altersgruppe, teilweise sogar jünger…
Der Reise wird so jede Spontanität genommen, da man ja am Abend einen bestimmten Zielort an dem das Gepäck wartet, erreichen muss. Die Unterkunft ist dann natürlich auch schon vorgebucht – das gilt nicht nur für Hostales oder Hotels sondern auch für die Herbergen. Vor 6 Jahren habe ich so etwas nur kurz vor Santiago gesehen, aber nicht schon so früh auf dem Camino. Gepäcktransport gab es damals auch schon, aber immer nur Etappenweise, man musste also immer wieder neu organisieren – heute ist das alles von A bis Z durchgebucht.
Noch etwas anderes fällt mir im Vergleich zu 2010 auf. Damals wurde der Pilgergruss „Buen Camino“ ebenso erwidert, heute reicht es oft nur zu einem ¡Holla! oder Hello!. Schade, weil sich gegenseitig einen guten Weg zu wünschen war eines der schönen Rituale auf dem Camino, das anscheinend gerade auf der (Tourismus…) Strecke bleibt.
Gestern hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer Reisenden aus den USA, der Film „The Way“ hat dort den gleichen Effekt wie in Deutschland das Buch von Hape. Und für viele jüngere Leute ist der Camino eine gute Gelegenheit Europa ([sic] – ja wirklich, ihr war wahrscheinlich entgangen, dass Spanien nur ein Land von vielen ist…) günstig zu bereisen…
Aber genug gemotzt – der Camino ist wie er war – wunderschön. Gerade jetzt im Frühjahr!


Unterwegs habe ich dann in Torres del Rio noch die Iglesia del Santo Sepulcro besucht, ein faszinierender Kuppelbau aus dem 12 Jahrhundert.

Inzwischen bin ich in der Region Rioja angekommen.

Hier in Logroño gibt es eine richtige Tapasmeile. Zum Abendessen habe ich dort mehrere Bars besucht…
Pulpo

Queso de cabra

Jamon Iberico
