Heute ging es mit dem Bus von Finisterre zurück nach Santiago.
Heute war der erste Tag seit langem an dem ich nicht mit dem Gefühl des Unterwegsseins aufwachte. Normalerweise wollte ich morgens immer so schnell wie möglich startbereit sein, das war heute anders: Mein Buss sollte um 11:45 in Finesterre abfahren, ich hatte also genug Zeit zum Frühstücken. Der Ort Finesterre selbst hat nicht viel zu bieten, ich überbrückte die verbleibende Zeit indem ich im Hafen die Fischer bei ihrer Arbeit beobachtete.



Endlich kam der Bus und es ging los. Die Busfahrt erinnerte an eine Achterbahn – ich sass im Doppeldecker-Reisebus in der ersten Reihe.
Die Estación de Autobuses liegt ausserhalb des Stadtzentrums von Santiago, so konnte ich noch einmal eine Mini-Etappe laufen. Nach einigem Suchen hatte ich den Weg zur Kathedrale gefunden und betrat die Innenstadt durch die Porta do Camiño, den traditionellem Weg auf dem alle Pilger die Kathedrale von Santiago erreichen. Und da war es wieder, das Gefühl des Ankommens nach einer Etappe. Auf der Praza do Obriadoiro angekommen, holte ich nach was am Sonntag nicht möglich gewesen war: Ich stellte meinen Rucksack mitten auf der Praza ab, setzte mich daneben und genoss den Augenblick.

Danach ging ich ins Hotel, sortierte meine Sachen und machte mich auf zum Stadbummel. Während ich so durch die Gassen lief hörte ich auf einmal eine Stimme die nach mir rief. Ich drehte mich um und da sass eine Pilgerin die ich vor einigen Wochen in Nájera kennengelernt in einem Strassencafe. Sie war vor zwei Tagen in Santiago angekommen und fliegt morgen zurück nach Deutschland.
Im Gespräch erzählte sie mir, dass ich zwei weitere Bekannte die ich im Refugio in Hornillos del Camino kennengelernt hatte, nur knapp verpasst hätte. Die Welt ist doch wirklich klein, wir hatten uns vor 600 km kennengelernt…
Gerade war ich noch mal in der Stadt, die Kathedrale ist auch nachts sehr eindrucksvoll.
Heimreise Tag 1: Finisterre nach Santiago