Camino Santiago

Unterwegs nach Santiago de Compostela

Cée

Gerade sitze ich an der Playa in Cée und höhre dem plätschern der Wellen zu – es war ein weiter Weg bis ans Meer. Das Kap Finisterra ist von hier nicht mehr weit, nur noch 16 km und mein Camino ist definitiv zu Ende.

Heute morgen weckte mich das Prasseln des Regens auf dem Dach. Es handelte sich zum Glück nur um einen heftigen Schauer, der Himmel sah aber so aus, als ob bald der nächste folgen würde. Trotzdem beschloss ich heute optimistisch an die vorletzte Etappe heranzugehen und packte meine Regensachen demonstrativ in den Rucksack.

Die heutige Etappe begann landschaftlich sehr schön, auf den Bergen blühte der Ginster und einzelne Fingerhutstauden setzten violete Akzente. Unten im Tal rauschte ein Fluss über die Felsen.

Die tiefziehenden Wolken umhüllten die Gipfel der Berge und versteckten zeitweise die darauf stehenden Windräder.

Der Camino wird hier nur von wenigen Pilgern gegangen, die Ruhe und Einsamkeit ist eine Wohltat im Vergleich zu den letzen 100 km vor Santiago. Mir sind heute insgesamt nur 8 andere Pilger begegnet.

Im stetigen auf und ab ging es Richtung Westen. Nach 15 km war es dann so weit: der Camino führte über eine. Hügel und auf einmal war das Meer zu sehen. Ich verliess den Weg und kletterte auf einen kleinen Granitfelsen um eine bessere Aussicht zu erhalten. Was für ein Anblick! Am Horizont war sogar schon das Kap Finisterra zu sehen. Den Pilgern des Mittelalters, die noch nie in ihrem Leben das Meer gesehen haben muss es in diesem Moment die Sprache verschlagen haben.

Nach einem kleinen Abstieg erreichte ich mein heutiges Etappenziel Cée.

Ich übernachte heute im Hotel, die Herberge liegt gleich nebenan. Auch hier merkt man, dass hier kein Pilgermassenbetrieb herrscht. Als ich in der Herberge meine Credencial abstemplen liess, erklärte mir die Hospitalera gleich noch den Weg zum Strand, wann die Busse nach Santiago fahren und gan mir noch diverse Infobroschüren mit auf den Weg.

Gerade habe ich den Strand nach einer Jakobsmuschel abgesucht, sozusagen nach einer „wilden“ die nicht im Geschäft gekauft wurde ;-). Anstelle einer Muschel habe ich das gefunden:

Tag 37: Olveiroa nach Cée (19 km)