Camino Santiago

Unterwegs nach Santiago de Compostela

O Biduedo

Die heutige Etappe führte mich über die letzten Pässe vor Santiago. Los ging es heute erst gegen 09:00 da in der Casa Rural in der ich übernachtet hatte das Frühstück erst ab 8:30 serviert wurde. Direkt nach Las Herrerías begann der Aufstieg nach O Cebreiro. Anfangs ging es neben einem Bach schön durch den Wald, danach folgte ein Stück entlang der Strasse, die Passhöhe war bald erreicht.

Kurz vor dem Pass steht der Grenzstein der Region Galicien am Weg – ab hier beginnt die offizielle Kilometerzählung bis Santiago mit Kilometer 155.

Alle 500 Meter gibt von nun an ein Wegstein Auskunft über die noch zu laufende Distanz.

O Cebreiro ist heute ein Museumsdorf in dem die typisch galizischen Rundhäuser sowie die älteste Kirche am Camino zu sehen sind. Der Pfarrer ebendieser Kirche war es auch, der den gelben Pfeil als Markierung des Camino „erfand“.

O Cebreiro ist ein schöner aber auch recht touristischer Ort, gerade waren zwei holländische Reisebusse vorgefahren. Ich liess in der Kirche meine Credencial abstempeln und machte mich schnell wieder auf den Weg.

Vor mir hatte ich eine Gruppe Touristenpilger welche per Reisebus zu den einzelnen Stationen des Camino gefahren werden und zwischendurch dann auch einmal für 5 km auf dem Camino laufen – es ging zu wie auf einem Schulausflug…
Zum Glück wartete an der nächsten Strassenkreuzung bereits ihr Bus auf sie und es wurde wieder ruhig.

Weiter ging es zum nächsten Passanstieg, der Alto do Poio war als letztes Hindernis zu überwinden, der Schlussaufstieg war wirklich steil!

Bald hatte ich es geschafft und war auch ziehmlich geschafft, so begann ich, mich nach einer Übernachtungsmöglichkeit umzusehen. Die erste Möglichkeit war das Gasthaus direkt am Alto do Poio, welches aber nicht so toll aussah. Also ging ich weiter, in einigen Kilometern sollte es in Fonfria eine Casa Rural geben.

Fonfria erwiess sich als Kuhdorf im wahrsten Sinne, ausser Bauernhöfen gab es hier nichts, nur das örtliche Refugio und auf diese hatte ich keine Lust. Also weiter zum nächsten Ort! Dort, so hatte man mir in der Bar versichert sollte es zwei Interkünfte geben.

In O Biduedo angekommen fand ich am Ortsanfang auch direkt eine schöne, neu renovierte Casa Rural, die auch noch ein Zimmer für mich frei hatte – die nächsten 8 km bis nach Triacastella hätte ich nicht mehr laufen wollen.

Das Dorf ist sehr überschaubar, ausser drei Bauernhöfen, zwei Casa Rurales, Bar und einer winzigen Kirche gibt es hier nichts – nicht mal guten Handyempfang. 🙂

Gerade werden die Kühe von der Weide wieder zurück in den Stall getrieben.

Tag 28: Las Herrerías de Valcare nach O Biduedo (23 km)