Camino Santiago

Unterwegs nach Santiago de Compostela

Larrasoaña

Ich bin heute um 8:00 gestartet, das Frühstück hätte es erst ab 08:30 gegeben, so lange wollte ich nicht warten. Nach drei Kilometern im nächsten Ort gab es dann eine Panederia in der ich etwas zum Frühstücken kaufen konnte. Der Weg führte heute durch eine abwechslungsreiche Mittelgebigslandschaft die ich in Spanien so nicht erwartet hätte.

Für eine Abstiegsetappe (Roncesvalles 962 m -> Larrasoaña 499 m) ging es doch mehrere Male recht steil bergauf. Die im Wanderführer angegebenen 110 m Aufstieg können irgendwie nicht stimmen ;-).
Die Wetterprognose lag heute komplett daneben: statt der angekündigten Wolken und des Regens gab es puren Sonnenschein bei gefühlten 24 Grad – noch so eine Parallele zur Schweiz. 😉

Kurz nach dem Alto de Erro steht eine Gedenktafel am Weg. Sie erinnert an einen japanischen Pilger der hier im August 2002 gestorben ist. Der Camino ist also doch gefährlich!
Im ersten möglichen Etappenziel Zubiri herrschte recht hohes Pilgeraufkommen, weshalb ich noch 5 km bis nach Larrasoaña ‚drangehängt habe. Hier ist es deutlich ruhiger. Der Ort hat vielleicht 200 Einwohner, das Refugio (= Pilgerherberge) ist ebenfalls kleiner. Im Ort treffe ich alte Bekannte: meine Mitpilger aus Ungarn und dem Niederlanden sind ebenfalls schon da. Während wir uns vor der Bar einen Drink genehmigen kommt auch das Farmerpärchen aus Sambia auf der Suche nach einer Herberge um die Ecke. Die beiden hatten die selbe Idee und nächtigen in der gleichen Pension wie ich – die Welt ist klein! Für Gesprächsstoff beim Abendessen war somit auch gesorgt. Mit uns am Tisch sassen drei französische Pilger die leider keine andere Sprache als franz beherrschten – lustig war unsere Tafelrunde aber trotzdem.
Morgen geht es dann nach Pamplona, die Etappe ist eher kurz (15 km) ich werde die restliche Zeit für Sightseeing nutzen. Dumm nur, dass ich mir eine hässliche grosse Blase gelaufen habe, mal sehen wie es Morgen so läuft…
Morgen gibt es dann noch eine Premiere: ich glaube, ich werde das erste mal in einem Refugio übernachten. Die Casa Paderborn der Paderborner Jakobusfreunde soll recht nett sein, ich hoffe ich bekomme dort einen Platz.

Tag 2: Roncesvalles nach Larrasoaña (26 km)